Maria Zuflucht der Sünder

Marienbaum gehört zu den ältesten Marienwallfahrtsorten des Niederrheins. Die Wallfahrtsgeschichte Marienbaums geht zurück auf die Überlieferung vom Gnadenbild der Gottesmutter Maria. Einem gelähmten Hirten soll im Jahr 1430 im Traum eine Eiche erschienen sein, welche treppenförmig gewachsen war und in deren Krone sich dir Figur der Gottesmutter befunden haben soll. Der Hirte suchte daraufhin diesen Baum, fand ihn und betete zu dem Bild, woraufhin er gesund wurde. Dieser Ort wurde nun als "An gen Trappenboom" bezeichnet und von Wallfahrern besucht.

In der Zeit von 1438–1441 errichtete dort Graf Adolf I. von Kleve eine Kapelle zu Ehren Marias und des Evangelisten Johannes, deren gotischer Chor noch heute als vorderer Teil der Kirche St. Mariä Himmelfahrt existiert. Im Jahr 1460 gründete Maria von Burgund ein Doppelkloster nach der Ordensregel der Hl. Birgitta. Sieben Ordensfrauen und zwei Priester zogen in das Kloster ein. 1650-88 wurde das „Marienkloster“ erweitert und bot schließlich Platz für 60 Ordensfrauen und 25 Geistliche, welche die Wallfahrer empfingen und betreuten. Im Laufe der Zeit verlor Marienbaum als Wallfahrtsort jedoch immer mehr an Bedeutung, da im nahe gelegenen Kevelaer ein konkurrierender Gnadenort (heute einer der wichtigsten Wallfahrtsorte Deutschlands) entstand. Von 1712 bis 1714 wurde die baufällige Kapelle zu Teilen abgerissen; der Chor der Kapelle und der 1710 errichtete barocke Kreuzgang wurden in die neu errichtete Kirche St. Mariä Himmelfahrt integriert und das Kloster wurde erneut erweitert.

Im Zuge der Säkularisation des Klosters unter napoléonischer Herrschaft wurde die Kirche 1802 zum Mittelpunkt einer Pfarrgemeinde umgewandelt, die Klosterbibliothek wurde der Stiftsbibliothek Xanten eingegliedert und die Klostergebäude zu weiten Teilen abgerissen. Allein der zweistöckige Kapitelsaal blieb erhalten und dient heute als Sakristei. Nach wie vor kommen Wallfahrer von nah und fern zu Maria, der Zuflucht der Sünder, um ihr ihre Anliegen im Gebet vorzutragen. Sie vertrauen darauf, dass auch heutzutage Wunder möglich sich für den, der sich Gott überlässt; denn bei Gott ist nichts unmöglich.

Kontakt

Klosterstraße 23
46509 Xanten
Tel.: 02804 370
E-Mail: stviktor-xanten@bistum-muenster.de

Öffnungszeiten:
Das Wallfahrtsbüro in Marienbaum bleibt bis auf weiteres geschlossen