12.04.2016
Projekttag der Marienschule auf der Fazenda da Esperança
Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.
Bei strahlendem Sonnenschein sind die fast 100 Schülerinnen der Jahrgangsstufe 8 der Marienschule aufgebrochen, um einen Projekttag auf der Fazenda da Esperança (Hof der Hoffnung) zu verbringen und so gedanklich, kreativ, in Gruppen – manchmal allein – in das soziale Jahr einzusteigen.
Angekommen am ehemaligen Kloster Mörmter, führte die Klasse 8a mit einem Wortgottesdienst in den Tag ein.
Spontan unterstützte - zur Überraschung und Freude vieler - der ehemalige Leiter des Hofes der Hoffnung, Christopher Lang, den Wortgottesdienst – in Wort und mit Musik.
Jan Cosemans, der aktuelle Leiter am Kloster Mörmter und seine „Brüder“ schilderten in der Folge ihren Weg in die Gemeinschaft, ihre Hoffnung (esperança) auf Heilung von Drogensucht, Internetabhängigkeit, Kriminalität, ihr neues Leben mit Gemeinschaft, Arbeit und Spiritualität – beeindruckende Zeugnisse vom Leben am Rande der Gesellschaft, mit der Aussicht, wieder zu ihr zurückzufinden..
Gespeist mit diesen Eindrücken und eingestimmt durch die spirituellen Impulse, sind die Schülerinnen anschließend in Gruppen – zusammengesetzt nach den Einrichtungen ihres kommenden Sozialpraktikums – an die Umsetzung je eines Verses aus dem Matthäus-Evangelium gegangen, in dessen Zentrum das Motto des Sozialen Jahres steht:
– Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. –
Im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit, das Papst Franziskus im Dezember feierlich eröffnet hat, stehen die Werke der Barmherzigkeit im Mittelpunkt der Betrachtung und der anschließenden gestalterischen Umsetzung.
Unterstützt durch die begleitenden Lehrerinnen und Lehrer entstanden so aussagekräftige Elemente, die zusammengefügt als Kreuz ihren zentralen Platz in der Schule finden und so Zeugnis von dem Engagement der Klassen 8 geben sollen und in der Schulgemeinschaft präsent sind.
Nach intensiven Gesprächen und kreativen Arbeiten stillten die Schülerinnen im Hofcafé und im weitläufigen Außenbereich des Klosters mit den anwesenden Brüdern der Gemeinschaft ihren Hunger - alles in froher und gut gestimmter Runde.
Zum Abschluss stellten die 6 Arbeitsgruppen ihre Arbeitsergebnisse und gestalteten Produkte den Mitschülerinnen vor.
Als Dankeschön für die freundliche Aufnahme auf der Fazenda und als einen ersten engagierten Beitrag zugunsten von Menschen, die nicht immer vom Glück des Lebens erfasst worden sind, hinterließ jede Schülerin ein persönliches Geschenk zum Weiterverkauf und damit zur Unterstützung im Hofladen des Hofes der Hoffnung.
Die gestalteten Elemente werden in Kürze zu einem Kreuz im großen Treppenhaus der Marienschule zusammengefügt und dann für alle Schülerinnen sicht- und erfahrbar.
Herzliche Einladung an alle Interessierten, sich die Kreuzeselemente der Barmherzigkeit gerne einmal vor Ort anzusehen.
Text und Fotos: Marienschule