07.05.2023
Osterzeit - Zeit für mich - Zeit für Gott

Der Heilige Augustinus (+430) schreibt in seinen Vorträgen über das Johannesevangelium: “Der Weg ist das, worauf man geht; ist etwa der Weg auch der, wohin man geht?“ Augustinus denkt über das Wort Jesu nach: „Ich bin der Weg“. Dieses Wort aus dem Johannesevangelium (14,6) wird verkündet am 5. Sonntag der Osterzeit: Wege bestimmen unser Leben. Jeden Tag aufs Neue sind wir auf ihnen unterwegs, zur Schule oder zur Arbeit, zum Einkaufen oder zur Arztpraxis. Wir können sagen, das unser ganzes Leben einem einzigen Weg gleicht. Er beginnt mit der Geburt und endet am Tag unseres Todes. Wir fragen uns manches Mal, wohin uns der eigene Lebensweg führt? Mit den Jüngern im Evangelium gesprochen: „Wie können wir den Weg kennen?“ Jesus nennt sich selbst „der Weg“. Es ist der Weg zu Gott, seinem Vater. Für mich steckt darin eine Zusage: Immer wenn ich vor Entscheidungen bzw. Weggabelungen stehe und überlege, wie es weitergehen soll, darf ich auf Jesus Christus blicken. Er hat sein Leben bis zuletzt in die Hände seines Vaters gelegt. In diesem Vertrauen kann ich meinen Weg gehen – auch wenn Stress und Belastungen ermüden. „Der Weg ist das, worauf man geht; ist etwa der Weg auch der, wohin man geht?“. Für mich beantworte ich das mit einem klaren Ja. „Herr, zu wem sollten wir gehen. Deine Worte bringen das ewige Leben“ (vgl. Joh 6,69).
Propst Stefan Notz