20.03.2016
Die Feier von Palmsonntag
und der Heiligen Woche - „Warum ist diese Nacht ganz anders als andere Nächte...?"
so fragt beim jüdischen Paschamahl der Jüngste in der Hausgemeinschaft den Ältesten. Dieser erzählt daraufhin die Geschichte vom Auszug aus Ägypten. In dieselbe Zeit, in der die Juden das Paschah feiern, fällt die Feier der hl. Woche der Christen. Die Tage von Palmsonntag bis Ostern bilden den Höhepunkt des christlichen Erlösungsgeschehens. Wir segnen die Palmzweige, die uns an das neue Leben erinnern, das Jesus Christus uns erworben hat. Wir machen uns aber auch bewusst, dass es dieselben Menschen sind, die am Palmsonntag das „Hosianna dem Sohne Davids" rufen und fünf Tage später, am Karfreitag, das „Kreuzige ihn". Tags zuvor, am Gründonnerstag, ist die Feier des letzten Mahles.
Am Karfreitag gibt er sein Leben für uns am Kreuz hin. – Zur Kreuzverehrung am Karfreitag kann eine Schnittblume mitgebracht werden.
Der Durchbruch zum neuen Leben erfolgt Ostern. Wir feiern die große Befreiungstat Gottes, die Erlösung aus aller Schuld und die Befreiung aus der Gefangenschaft des Todes.
Liebe Gemeindemitglieder, sie alle sind herzlich eingeladen, diese Tage bewusst mitzufeiern und mitzuerleben in den vielen Zeichen und Riten, die diese Feiern begleiten: die Palmzweige am Palmsonntag, die Fußwaschung und der Empfang der Eucharistie unter beiden Gestalten am Gründonnerstag, die Verehrung des Kreuzes am Karfreitag. Auch die Feier der Osternacht ist geprägt von vielen ausdrucksstarken Elementen: dem Entzünden des Osterfeuers und der Osterkerze, dem Vortragen der großen Lesungen, der Segnung des Taufwassers und der Feier der festlichen Eucharistie. Möge Gottes Gnade uns in diesen besonderen Tagen des Kirchenjahres erfüllen.
Ein frohes Osterfest wünscht Ihnen im Namen aller Seelsorger.
Propst Klaus Wittke